Korsika

Die französische Mittelmeerinsel Korsika wird manchmal "das Gebirge im Meer" genannt, und so zeigt sie sich tatsächlich den Besuchern, die per Schiff oder Flugzeug dort ankommen. Viel näher an Italien als an Frankreich gelegen (Korsika liegt nördlich der zu Italien gehörigen Schwesterinsel Sardinien), besteht sie zu zwei Dritteln aus Bergen, die bis zu 2700 Meter hoch sind.

Korsika hat eine wechselhafte Geschichte: Vom 13. bis zum 18. Jahrhundert regierten hier die Genueser, dann gab es für eine kurze Zeit ein unabhängiges Königreich (mit einem Deutschen als König) und eine Republik, und seit 1769 ist die Insel ein Teil Frankreichs. Unterteilt in zwei Regionen – "Haute-Corse" und "Corse-du-Sud" – bildet sie heute mit ihren ca. 322 000 Einwhnern das Département 2 der französischen Republik. Im Westen der nördlichen Region Haute-Corse liegt die Landschaft Balagne, die nicht umsonst den Namen le jardin de la Corse (der Garten Korsikas) trägt. Ihre knapp 1000 Quadratkilometer erstrecken sich vom Meer bis zu den höchsten Bergen der Insel, dem Monte Cinto-Massiv.

Wenn man die aus den Bergen kommenden Flusstäler im Panorama anschaut, hat man den Eindruck eines großen Theaters – und "l'amphithéâtre de Balagne" wird es auch oft genannt – dessen Bühne das Meer mit seinem maritimen Komödien und Tragödien ist. Hier spielt sich der Fährverkehr ab, die Fischerei und das Freizeitvergnügen von Seglern und Motoryachten. Auf den ansteigenden Hängen der Berge haben kleine Dörfer ihre Logenplätze, umgeben von Weinbergen, Olivenhainen, Obstgärten und Wäldern. Davon, dass auch diese Idylle mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat – z.B. mit der Landflucht (vor allem der jüngeren Bevölkerung) und den sommerlichen Waldbränden – merkt der Urlauber gewöhnlich nichts. Er darf einfach wissen, dass er mit seinem Aufenthalt der Wirtschaft dieser Insel gut tut, denn der Tourismus ist Korsikas wichtigster Erwerbszweig.